Eine Privatbank bietet Unternehmerinnen und Unternehmern weit mehr als nur die Verwaltung ihrer persönlichen Vermögenswerte. Ein entscheidender Mehrwert ist auch die Begleitung in allen Lebensphasen und Etappen der Unternehmensentwicklung. Im Gespräch mit dem luxemburgischen Wirtschafts- und Finanzmagazin Paperjam erläutern Paulo Flora Rei, Privatkundenberater, und Charles Sunnen, Unternehmenskundenberater, wie die Banque de Luxembourg Unternehmerinnen und Unternehmer begleitet.

Unternehmensführerinnen und -führer sind für eine Bank eine besondere Klientel, weil sie ihre ganz eigenen Bedürfnisse mitbringt: Auf der einen Seite benötigen sie Unterstützung, um ihr Unternehmen erfolgreich zu führen und zu entwickeln. Auf der anderen wollen sie auch als Privatperson – wie jeder andere Kunde auch – Finanzangelegenheiten regeln und Bankgeschäfte tätigen. „Je nachdem, ob ein Unternehmer also den Hut des Unternehmenschefs oder der Privatperson trägt, hat er möglicherweise ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Und gerade das macht sein Kundenprofil für eine Privatbank zu etwas Besonderem“, erläutert Charles Sunnen, Unternehmenskundenberater bei der Banque de Luxembourg, die seit über 100 Jahren im luxemburgischen Privatkundengeschäft tätig ist.

„Oft hat der Unternehmensführer seinen Blick auf betriebliche Abläufe gerichtet, auf den Fortgang des Geschäfts und das Wachstum seines Unternehmens. Doch parallel zu dem beruflichen Vermögen, das er mehren möchte, baut er sich im Laufe seines Lebens auch persönlich Vermögen auf. Hier kommt der Privatbankier ins Spiel Paulo Flora Rei, Privatkundenberater 

Drei entscheidende Momente

Die Begleitung, die eine Privatbank einem Unternehmer oder einer Unternehmerin bietet, geht in vielen Fällen über rein bank- und finanzspezifische Fragen hinaus. Der Privatbankier ist ein Berater im umfassenden Sinne und Ansprechpartner in allen Lebensphasen. „Der erste wichtige Moment ist die Gründung oder Übernahme des Familienunternehmens. Schon an dieser Stelle hat der Kunde besondere Bedürfnisse: Er erwirbt Anteile an dem Unternehmen und übernimmt sie in vielen Fällen von Geschwistern; er muss anfallende Kosten tragen und vieles mehr. Auf der privaten Seite ist das häufig auch der Moment, in dem Wohneigentum erworben wird“, führt Flora Rei aus. 

Darüber hinaus unterstützt ihn die Bank bei der Entwicklung seines Unternehmens. „Sie hilft ihm, unternehmerische Projekte umzusetzen, indem sie ihm Finanzierungslösungen anbietet oder Bankgarantien stellt. Daneben übernimmt die Bank natürlich auch die täglichen Bankgeschäfte für das Unternehmen“, unterstreicht Sunnen. Doch die Tätigkeit des Privatbankiers geht weit darüber hinaus. Er berät den Unternehmer bei Kapitalanlagen und Investmentstrategien, kümmert sich um die Verwaltung seines persönlichen Vermögens und die Diversifizierung seines Portfolios. Auch die Anlage von Liquiditätsüberschüssen im Unternehmen gehört zu seinen Aufgaben.


Der dritte, nicht weniger wichtige Moment ist der, wenn der Unternehmensführer aus dem Unternehmen ausscheidet und den Staffelstab weitergibt – oft an die eigenen Kinder. Auch bei dieser – nicht immer einfachen – Aufgabe bleibt der Bankier an seiner Seite.

Unternehmensweitergabe – eine große Aufgabe

Er – der in vielen Fällen sein Leben bislang ganz seinem Unternehmen gewidmet hat – muss sich nun einen neuen Lebensinhalt suchen. Das ist oft nicht einfach. Doch auch für denjenigen, der den Staffelstab übernimmt, ist es nicht immer leicht.Charles Sunnen, Unternehmenskundenberater  

In der Tat ist die Vermögensweitergabe eine der größten Aufgaben eines Unternehmers: Schließlich wird das berufliche Vermögen weitergegeben, das im Laufe eines langen Lebens und manchmal auch über Generationen hinweg aufgebaut wurde. „Im Übergabeprozess stellen sich die Beteiligten viele Fragen. Dies kann die Beziehung der Familienmitglieder zueinander verändern und gegebenenfalls aus dem Gleichgewicht bringen. Diese Phase gehört zu den größten Herausforderungen in einem Unternehmerleben“, weiß Flora Rei. „Der Unternehmer kommt an das Ende seiner beruflichen Laufbahn; er hat sein Unternehmen wachsen sehen und muss nun sein Vertrauen in die nachfolgende Generation legen. Er – der in vielen Fällen sein Leben bislang ganz seinem Unternehmen gewidmet hat – muss sich nun einen neuen Lebensinhalt suchen. Das ist oft nicht einfach.“ Doch auch für denjenigen, der den Staffelstab übernimmt, ist es nicht immer leicht: „Er muss seinen Platz finden, seine eigenen Kompetenzen entwickeln, sich bei den Mitarbeitern und Aktionären Respekt und Anerkennung verschaffen“, so Sunnen weiter. Aus diesem Grund begleiten wir junge und künftige Verantwortungsträger bei ihrer Integration ins Familienunternehmen. 

Bankier – und mehr als das

Auch wenn die geschäftlichen und persönlichen Bedürfnisse eines Unternehmers unterschiedlich sein mögen, so gibt es bei der Verwaltung des privaten und geschäftlichen Vermögens doch auch Überschneidungen. Die Bank ist also nicht nur für Finanzierungen und Anlagegeschäft da. Über Verzinsung und Kredite hinaus versucht sie, die besten Lösungen zu finden, um das Unternehmen des Kunden zu strukturieren und sein persönliches wie auch das betriebliche Vermögen nachhaltig zu sichern. 

„Wir sehen uns gewissermaßen als Förderer eines konstruktiven Austauschs“, so Flora Rei. „Wenn wir Familienunternehmer bei ihren Projekten begleiten, haben wir in besonderer Weise das Unternehmen im Blick, aber auch die Familie. Es gehört zu unserem Ansatz, jedes einzelne Familienmitglied mit einzubeziehen.“ „Dabei wollen wir kein Ersatz sein für andere Partner wie Steuerberater, Anwälte oder Unternehmensberater. Das ist weder unsere Rolle noch unsere Zielsetzung“, präzisiert Sunnen. Wir halten es aber für sinnvoll, Hand in Hand mit anderen Experten zu arbeiten – mit internen wie auch externen –, damit ein Unternehmen und seine Geschäftsleitung gut begleitet werden.“ 

Welche Begleitung passt zu welchem Unternehmertyp? 
Der Ansatz des Privatbankiers im Firmenkundengeschäft kann in hohem Maß auf die Person zugeschnitten werden, da jede ihre eigenen Bedürfnisse hat - abhängig von der Aktivität und Größe des Unternehmens, von seiner Geschichte, seinen Zielen und Werten. „Auch innerhalb des Familienunternehmens können die verschiedenen Familienmitglieder, Ehepartner, Kinder etc. unterschiedliche Vorstellungen haben“, so Flora Rei weiter. „Daher wird sich der Privatbankier immer auf den Einzelfall einstellen.“

 

Das Gespräch führte Jeanne Renauld für das Magazin Paperjam.

Lesen Sie das Dossier Private Banking des Magazins Paperjam vom 25. März 2021


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